Invasive Diagnostik

Chorionzotten­biopsie

Unter einer Chorionzottenbiopsie versteht man die Punktion der Plazenta, also des Mutterkuchens. Es wird mittels einer dünnen sterilen Hohlnadel (Außendurchmesser knapp 1 mm) über die mütterliche Bauchdecke unter ständiger Ultraschallkontrolle Gewebe des Mutterkuchens gewonnen, das im Labor angezüchtet und kultiviert wird. Da die Plazenta den gleichen Ursprung hat wie der Fet, nämlich die befruchtete Eizelle, sind die Chromosomem (Erbanlagen) in der Regel identisch mit dem Kind. In seltenen Fällen (1-2 %) kommt es zu nicht eindeutigen Chromosomenbefunden, so genannten Mosaikbefunden. In solchen Fällen besteht zur Überprüfung des Ergebnisses die Möglichkeit einer erneuten Punktion, z. B. eine Fruchtwasseruntersuchung oder eine Nabelschnurpunktion.
Eine Aussage zum „offenen Rücken“ (Spina bifida) kann nicht getroffen werden.
Die Untersuchung dauert nur ca. 1-2 Minuten, wobei die Frauen meist ein unangenehmes Ziehen im Unterbauch verspüren.
Die Chorionzottenbiopsie kann bereits ab der 12. SSW durchgeführt werden – deutlich früher als die Fruchtwasseruntersuchunng.

Somit wird die Chorionzottenbiopsie vor allen Dingen durchgeführt bei sonographisch auffälligen Feten, bei einem auffälligen Ersttrimesterscreening, bei dem Wunsch der Pat. nach einer frühen Diagnostik.

Risiken:
In seltenen Fällen kann es im Rahmen der Punktion zu Komplikationen kommen wie Blutung oder Blasensprung. Diese Komplikationen sind sehr selten und das Risiko der Fehlgeburt durch die Punktion beträgt 0,1% d.h. eine Punktion von 1000 führt zur Fehlgeburt, wobei zu bedenken ist, dass ein Teil dieser Fehlgeburten nicht durch die Punktion sondern im Rahmen der natürlichen Fehlgeburtsrate erfolgt.

Befunddauer:
Im Vergleich zur Fruchtwasseruntersuchung liegt das Ergebnis der Chromosomenanalyse schneller vor: das so genannte Kurzzeitergebnis liegt bereits meistens am Folgetag nach der Punktion vor, das Langzeitergebnis nach 7-10 Tagen. Die Kosten werden von der Krankenkasse übernommen.